Der Brotfabrik Hausen droht der Verkauf

Für den Erhalt der Hausener Brotfabrik

In der Hausener Brotfabrik, in der bis 1972 noch Brot gebacken wurde, hat sich seit nunmehr 40 Jahren ein kulturelles und soziales Zentrum etabliert. Es ist im Stadtteil und der Stadt verankert, strahlt aber zugleich über die Stadtgrenzen hinaus. Auf dem liebevoll gepflegten alten Industriegelände finden Konzerte und Lesungen im großen Veranstaltungssaal statt; ein Theater, eine Tanzschule, ein Restaurant und eine Bar, diverse psychotherapeutische Praxen, eine Rechtsanwaltskanzlei und einiges mehr sind hier aktiv. Auch einer Gruppe von Studentinnen und Studenten, die in einer Wohngemeinschaft leben, bietet die Brotfabrik seit vielen Jahren eine Heimat. Das Kulturprojekt 21 mit seinen Musikveranstaltungen und das Frankfurter Autoren Theater werden seit vielen Jahren vom Frankfurter Kulturdezernat finanziell unterstützt. Das Kulturprojekt 21 darüber hinaus auch vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

Acht Mieter (Stand Dezember 2021) haben sich zum Verein Brotfabrik Hausen e.V. zusammengeschlossen. Dieser Verein verwaltet das gesamte Gelände. Er entscheidet  über Vermietungen, Verschönerungsmaßnahmen und Reparaturen. Er entscheidet auch über weitere Aktivitäten wie etwa das Ausrichten von Sommerfesten. Die Brotfabrik ist eines der inzwischen rar gewordenen selbstverwalteten Projekte Hessens. Die ursprüngliche Idee war, ein Zentrum zu schaffen, in dem gemeinsam gelebt und gearbeitet wird und das in die Umgebung hineinwirken soll.

Seit 1981 mieteten sich viele unterschiedliche Betriebe ein, heute teilen sich insgesamt 13 verschiedene Projekte und Betriebe das fast 1500 m² große Areal.

Eine große Vielfalt ist mit dem Namen Brotfabrik verbunden. Bis heute übt die Brotfabrik eine große Anziehungskraft auf Menschen aus, die an hochkarätigen Konzerten mit deutschen und internationalen Musikern oder an Theater interessiert sind. Legendär sind die Salsa- und Tangoabende, die minus50plus Parties  mit DJ Vira oder die Worldmusicnächte mit Param. Gleichermaßen zieht sie Menschen an, die gutes Essen in Gebäuden mit dem Charme der Industriearchitektur genießen wollen. Eine große Platane und vier Birken wachsen auf dem Hof, in deren Schatten besonders im Sommer Gäste gerne Platz nehmen. Gefragt ist auch das vielfältige Angebot von Hilfen für Menschen in kritischen Lebenslagen. Die Angebote werden von vielen Menschen genutzt, die in Hausen, in der Stadt, oder im Umland wohnen. Dieser lebendige Ort ist nun in seiner Existenz bedroht.

Darüber möchten wir Sie informieren:

Die Eigentümerin ließ uns vor einigen Wochen über eine Vermittlungsfirma mitteilen, dass sie die Brotfabrik verkaufen will. Diese informierte den Vorstand des Brotfabrik Hausen e.V., dass die Verhandlungen für einen Verkauf schon relativ weit fortgeschritten seien. Es existiere ein Vorvertrag zum Verkauf des Geländes der Brotfabrik. Es sei geplant, sie komplett abzureißen und Wohnungen zu bauen.

Die potentiellen Käufer sind daran interessiert, den Vertrag mit uns kurzfristig aufzulösen. Der Vorstand von Brotfabrik Hausen e.V. machte in seiner Antwort sehr deutlich, dass der derzeitige  Vertrag bis zum 31.12.2025 geschlossen worden ist. Denn –  egal wer das Gelände kauft – nach geltendem Recht tritt der Käufer in bestehende Verträge des Verkäufers ein. Außerdem bestehe für den Verein eine Option auf die weitere Verlängerung des Mietvertrages um 10 Jahre.

Wir sind entschlossen, alles für den Erhalt der Brotfabrik Erforderliche zu tun:
Wir möchten den schönen Industriebau mit seiner langen Geschichte erhalten.
Wir möchten die Brotfabrik als kulturelles und soziales Zentrum mit Flair erhalten.
Wir wünschen uns Ihre Unterstützung.

Sie können sich für den Erhalt der Brotfabrik einsetzen, indem Sie Ihre Erfahrungen mit den Betrieben der Brotfabrik schildern und warum aus Ihrer Sicht die Brotfabrik in Frankfurt erhalten bleiben muss. Bitte schicken Sie Ihre Email an: erhalt@brotfabrik.de.